Fritz Rahmeyer

Privatisierung und Deregulierung der Deutschen Bundesbahn


Zusammenfassung

Die Eisenbahnen als ein Teilbereich der Verkehrswirtschaft weisen - wie andere Infrastrukturbereiche auch - spezifische Merkmale auf, zu denen die Unteilbarkeit der Produktionsanlagen, ein hoher Anteil der Fixkosten an den Gesamtkosten, die Neigung zu ruinöser Konkurrenz gehören. Die Netztechnologie der Schienenwege führt zu Bündelungsvorteilen und irreversiblen Kosten und begründet traditionell die Marktform eines natürlichen Monopols und dessen Marktregulierung. Am Beispiel der USA und Deutschlands werden die unterschiedlichen Formen der Regulierung und deren Folgen für das Marktergebnis auf den durch Strukturwandel gekennzeichneten Verkehrsmärkten aufgezeigt. In Deutschland führte die negative finanzielle Entwicklung von Bundesbahn und Reichsbahn und die Umsetzung der EG-Richtlinie zur Entwicklung der Eisenbahnunternehmen in der Gemeinschaft (Juli 1991) zu ihrer Privatisierung und Deregulierung (Bahnstrukturreform 1994). Zentrale Ergebnisse sind die Trennung von Wegeinfrastruktur und Erstellung der Transportleistung auf dem Schienennetz und die Zulassung von konkurrierenden privaten Anbietern schienengebundener Verkehrsleistungen. Im Mittelpunkt der verkehrs- und wettbewerbspolitischen Diskussion stehen die Ausgestaltung des Trassenpreissystems für die Nutzung des Schienennetzes der Deutschen Bahn und die lokale Regulierung der Netzgesellschaft.

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Fritz Rahmeyer, Universität Augsburg, Universitätsstr. 16, 86159 Augsburg
Jürgen Peters,13.01.1997