Fritz Rahmeyer

Volkswirtschaftstheoretische Grundlagen der Umweltökonomie. Ein Überblick


Aufgabe dieses Beitrages ist es zunächst, die Funktionen der Umwelt als Rohstofflieferanten (Extraktionsleistungen) und Schadstoffempfängerin (Depositionsleistungen) für den wirtschaftlichen Entwicklungsprozeß und die dabei auftretende Verwendungskonkurrenz aufzuzeigen. Für beide bestehen keine Marktpreise. Aus allokationstheoretischer Sicht der ökonomischen Theorie stellt die Belastung der Umwelt ein Marktversagen dar, einen negativen externen Effekt. Für die (je nach umweltpolitischer Zielsetzung) Internalisierung externer Effekte bzw. die Erfüllung eines ökologisch fundierten Umweltstandards bestehen folgende Ansatzpunkte: · Internalisierung durch Verhandlungen zwischen Schädiger und Geschädigten (eigentumsrechtliche Lösungen), · Einsatz ökonomischer Anreizinstrumente (Steuern, Subventionen, Lizenzen) (wohlfahrtsökonomische Lösung), · Einsatz ordnungspolitischer Instrumente (Gebote und Verbote, Auflagen) (außermarktliche Lösungen). Die Beurteilung der umweltpolitischen Instrumente erfolgt nach den Kriterien der statischen und dynamischen Effizienz, der ökologischen Wirksamkeit und der politischen Praktikabilität. Die theoretischen Ansätze zur Lösung des marktwirtschaftlichen Allokationsproblems werden um die Darstellung praxisrelevanter Allokationslösungen ergänzt. Ein Schwerpunkt der gegenwärtigen umweltpolitischen Diskussion ist die umweltgerechte Finanzreform.

JEL Klassifizierung: D62, H23, Q38

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Juergen Peters,23.07.1997