Axel Olaf Kern, Stephan Dieter Kupsch
Internationale Vergleiche von Gesundheitssystemen und
die Neubestimmung des Leistungskatalogs in der gesetzlichen Krankenversicherung
- Was bringt ein Blick über die Grenzen?
Abstract:
Health care systems in developed countries worldwide are not only faced with
costs of new medical technologies but they are also faced with growing propor-tions
of elderly people who by far induce largest demands of health services. Spending
on health care is now up to 10% or more of gross national product in some
countries. This causes concern whether the most part of expenditure is publicly
financed under social insurance or mainly financed by private non compulsory
insurance. The same questions concern the provision of health services either
more private or more public. Countries have drifted into different ways of
providing and financing health services. Long run consequences are often
not foreseen. Therefore it becomes important what is to be learned from the
experience of countries with similar or different health care systems. And
is the experience valuable and transferable regarding historical developments
of health care systems and cultural differences between the nations?
Zusammenfassung:
In nahezu allen industrialisierten Ländern besteht der Anspruch, der
gesamten Be-völkerung oder zumindest den Mitgliedern der Sozialversicherung
alle medizinischen Leistungen zu-gänglich zu machen, die am Markt verfügbar
sind. Dabei müssen die Länder nicht nur Kosten für medizinische
Leistungen und neue Entwicklungen in der Medizin finanzieren, sondern auch
die Ausgabensteigerungen im Gesundheitswesen auf Grund einer absolut und
realtiv wachsenden Zahl älterer Menschen bewältigen. Die Ausgaben
für Gesundheitsleistungen liegen in den meisten der entwickelten Länder
an der Schwelle von 10% des Sozialprodukts. In vielen Ländern stellt
sich deshalb die Frage, ob in Zukunft der Großteil der Gesundheitsausgaben
wie in einem Sozialversicherungssystem weitgehend öffentlich finanziert
werden soll oder von den Bürgern in höherem Maße privat zu
finanzieren ist auch mittels privaten Krankenversicherungsschutzes. Ebenso
ist festzulegen, inwieweit die Leistungserbringung privat oder öffentlich
erfolgen soll. Die Finazierung und Bereitstellung von Gesundheitsleistungen
hat sich in den Gesundheitssystemen unterschiedlich entwickelt. Langfrsitige
Auswirkungen von Veränderungen in der Finanzierung und Bereitstellung
sind oftmals schwer abzusehen und häufig unzureichend untersucht. Deshalb
gewinnt es an Bedeutung, Entwicklungen im Gesundheitswesen in anderen Ländern
daraufhin zu prüfen, welche Elemente der Versorgung für das eigene
System nutzbar ist und inwieweit Erfahrungen sowie Teile und Teilbereiche
des Systems vor dem Hintergrund historischer Entwicklungen und kultureller
Unterschiede übertragen werden können.
JEL: E 62, G 22, H 40, H 51, I 18
Paper:
Paper available as pdf-file.
Beitrag Nr. 217, Volkswirtschaftliche Diskussionsreihe, Institut für
Volkswirtschaftslehre der Universität Augsburg
Contact:
Axel Olaf
Kern, University of Augsburg, Department of Economics, D-86135 Augsburg,
Germany, phone +49-821-598-4206, fax +49-821-598-4232,
email: axel.olaf.kern@wiwi.uni-augsburg.de
Stephan Dieter Kuzpsch, Medizinischer Dienst der Krankenversicherung Schleswig
Holstein, Katharinenstraße 11a, D-23554 Lübeck, Germany, phone
+49-451-4803-115, email: stephan.kupsch@mdk-sh.de
v.
K., 22.02.2002